Das Whakapapa Village liegt mitten im Tongariro National Park Neuseelands und fasziniert wegen seiner unheimlich tollen Lage und dem Angebot an Wanderungen, die hier wirklich direkt vor der Haus- oder Campertür liegen. Die Tage, die ich hier verbracht habe, waren einige der schönsten in Neuseeland. Ich habe für euch die Walks, die ich gemacht habe, der Länge nach geordnet. Zudem gibt es Infos zu den lokalen Café/Restaurants und dem extrem empfehlenswerten Sessellift.
Tawhai Falls Walk
Dauer: 20 Minuten, hin und zurück
Der kleine Spaziergang führt zu ebenso kleinen Wasserfällen, die über einen verhärteten Lavastrom in einen kristallklaren Fluss fallen. Wer langsam starten möchte fährt zu dem kleinen Parkplatz gut 4 km unter dem Visitor Center im Whakapapa Village und beginnt den Walk hier.
Taranaki Falls Walking Track
Dauer: 2 Stunden, Loop
Distanz: 6 km, Loop
Diese Wanderung beginnt 100 Meter unterhalb des Visitor Centers im Whakapapa Village.
Man kann sich hier entscheiden zuerst den oben oder unten her zu gehen, da es sich um einen Loop handelt, ist es eigentlich egal, oft kann man dadurch Steigungen sparen, ich konnte hier aber keine Signifikanten Unterschiede feststellen. Wenn man zuerst oben her geht, ist man allerdings etwas schneller bei dem Wasserfall. Der Track ist insgesamt super, nicht nur der Wasserfall ist ein Highlight sondern auch der Track an sich. Durch weite Felder, einen Wald und über Brücken und Steine am Fluss vorbei, geht es Richtung Wasserfall. Dieser fällt 20 Meter über erstarrte Lava, die vor 15.000 Jahren aus dem Ruapehu ausbrach. Schön ist auch der obere Teil der Wanderung nach den Falls. Man hat einen tollen Blick auf den Mount Ruapehu und den Tongariro National Park. Insgesamt ist der track nicht übermäßig anstrengend und auf jeden Fall ein Must-Do.
Whakapapaiti Valley Tramping Track
Dauer: 4-5 Stunden
Distanz: 16 km, Loop (inkl. 5 km auf der Bruce Road) oder 11 km (one-way, Transport muss organisiert werden)
Diese Wanderung beginnt 250 Meter oberhalb des Visitor Centers im Whakapapa Village.
Die Wanderung startet durch ein längeres Waldstück und folgt dem Silica Rapids Track. An der Kreuzung geht es dann weiter in Richtung Whakapapaiti Hut, ein Stück das definitiv Ausdauer erfordert, denn hier gibt es außer bäumen erst einmal nichts zu sehen, was man von den Bildern des Tracks erwartet. Einige offene Waldwege führen durch Matsch und über Steine durch kleine Bäche. Nach etwa 1-2 Stunden lichtet sich der Wald und man hat endlich Aussicht auf den Mount Ruapehu und das Valley. Jetzt heißt es durchhalten bis zum Hut! Kurz vor der Hütte muss man einen Fluss überqueren – ohne Brücke. Nach starken Regenfällen ist das unmöglich und auch in trockeneren Phasen, kommt man hier ohne Wanderschuhe, nicht trockenen Fußes raus. Die Hütte markiert etwa die Hälfte des Tracks und von hier aus geht es die nächsten Stunden bergauf. Wenn die Füße und Beine so richtig brennen, geht es noch einige Kilometer auf mehr oder minder geradem Terrain Richtung Bruce Road. Unbedingt einen Transport organisieren! Mit dem Auto dauert es gerade mal 5 Minuten bis ins Whakapapa Village, zu Fuß braucht man für die 5 km etwa 40-60 Minuten. Vor allem nachdem man schon 4 Stunden gewandert ist, macht die Straße dann so gar keinen Spaß mehr und mindert die Schönheit des eigentlich tollen Tracks.
Du möchtest eine längere Wanderung machen, aber hast keine Ahnung was du mitnehmen sollst? Dann schau doch mal hier rein: Fanthams Peak – Was man zum Wandern braucht.
Fergusson’s Café
Wer im Whakapapa Village nach einem Snack sucht, kehrt hier ein. Hier gibt es in Frischhaltefolie gewickelte Sandwiches, Bagels und Baguettes. Typische Snacks, die sicherlich ihre Berechtigung haben. Nach einer gesunden oder warmen Mahlzeit suchst du hier vergeblich. Aber: der Kaffee ist unheimlich gut und der Preis wie üblich (je nach Art & Größe zwischen 3.50$ und 5$). Einziges Manko, wenn man den Kaffee im Café zu sich nimmt, gibt es trotzdem nur ToGo Becher.
Pihanga Café & T-Bar
Die Bar oder besser gesagt, das Restaurant im Whakapapa Village öffnet am frühen Mittag und hat bis spät abends geöffnet. Die überschauliche Karte bietet mittags wie abends etwas für jeden Geschmack. Ich habe hier wirklich gut gegessen und würde die Küche, zumindest für diese Region als gehobener einstufen. Besonders gut finde ich, dass es hier jeden Tag drei Tagesgerichte gibt. Alles auf der Karte gibt es auch zum Mitnehmen (beispielsweise auf den Campingplatz bei Burger Heißhunger). Und auch hier: guter Kaffee, Preise wie oben.
Knoll Ridge Café
Das höchste Café Neuseelands und damit ein absolutes Must-Do! Durch die Boden- und Deckenhohen Fenster hat man einen unbeschreiblichen Blick hinunter in das Tal. Hier gibt es ein großes Angebot an Gerichten zu jeder Tageszeit und natürlich eine Kaffeebar (Preise wie oben). Ich empfehle uneingeschränkt jedem einen Besuch im Café! Besonders der Ausblick von der Terrasse lohnt sich. Das großzügige Café lädt zum längeren Verweilen ein, das Essen ist nicht überteuert und gut.
Scenic Chairlift Rides – mit dem Sessellift auf 2.020 Meter
Diese atemberaubende Fahrt solltest du auf keinen Fall verpassen! Der Sessellift ist nicht nur das perfekte Transportmittel zum Knoll Ridge Café oder ein Shortcut für den Crater Rim Walk, sondern auch eine tolle Gelegenheiten die Füße baumeln zu lassen und den Blick über die aus Herr der Ringe bekannte Landschaft (Mordor) schweifen zu lassen. Besonders empfehlenswert, wenn man sich die Füße bei den Tracks rund um das Whakapapa Village schon wund gelaufen hat und jeden Cent wert. In der Off-Season kostet der Lift nur $15 pro Person, sonst leider $35. Dennoch: unbedingt einsteigen und die 15 minütige Fahrt, mit einem Zwischenstopp genießen. Die Rückfahrt hat es in sich! Denn jetzt fährt man direkt auf das Tal zu und kann den Blick ungestört und ohne den Hals zu verrenken, genießen. Ausblicke auf den Tongariro National Park, Mt Ruapehu, Tongariro und Ngauruhoe machen diese Fahrt zu einem unvergleichlichen Erlebnis.
Liebe Julia,
das ist mal wieder ein toller Bericht von deinem spannenden Leben in Neuseeland. Deine Fotos sind so perfekt, dass man am liebsten sofort los fliegen würde. Toll wäre, wenn du die Orte, die du hier so einladend beschreibst, auf einer Karte verlinken könntest, so dass man sich vorstellen kann, wo die sind und welche Route du genommen hast.
Liebe Reinhild,
schön, dass du so fleißig mitliest! Danke für das Kompliment, ich versuche die Qualität beizubehalten 🙂
Das ist eine tolle Idee mit der Karte! Das werde ich auf jeden Fall zukünftig realisieren. Danke für den Tipp.