Neuseelands Straßen | © Boardshortslife

Neuseelands Straßen

Für einen Neuseeländer sind Deutsche Straßen wahrscheinlich mindestens genauso ungewohnt, wie für mich die Neuseeländischen. Trotzdem war von Anfang an für mich klar, dass ich auch auf Neuseelands Straßen mit einem Van fahren werde. Straße ist ja bekanntlich Straße und Auto eben Auto, oder so. Ein paar klitzekleine Unterschiede musste ich dann aber doch feststellen.

Linksverkehr

Ja in Neuseeland gibt es Linksverkehr und man sitzt als Fahrer entsprechend rechts. Das sind fast schon die nennenswerten Unterschiede, denn ich habe mich damit schnell abgefunden und fand es nicht besonders schwierig. Einzige Umstellung: Links herum durch den Kreisverkehr und rechts abbiegen ist plötzlich das links abbiegen in Deutschland.

Straßenschilder

Die Straßenschilder sind hier fast alle gelb und ich habe verhältnismäßig wenige gesehen. Nur Baustellenschilder sind leuchtend Orange und Geschwindigkeitsbegrenzungen weiß mit rotem Rand, also wie in Deutschland. Die Zeichen auf den Schildern unterscheiden sich natürlich von den Deutschen, aber auch das hat man nach ein paar mal sehen eigentlich raus.

Straßenmarkierung

Die finde ich hier deutlich angenehmer gelöst als in Deutschland. Hier hat man auf viel befahrenen Straßen weiße und gelbe Markierungen, die man bei uns ja nur von Baustellen kennt. Gelbe Markierungen sind hier eine Art Hervorhebung , die zum Beispiel den Übergang von gestrichelter zu durchgezogener Linie anzeigen. Ich habe das bis jetzt als sehr angenehm empfunden, da man auch ohne Schilder viel mehr an den Markierungen ablesen kann, weil eben zweifarbig.

Kreisverkehr

Die gibt es hier in Massen. In jeder Stadt findet man mindestens einen, eher aber mehr. Die sind dann auch gerne mal zweispurig und im Vergleich zu Deutschland riesig. Aber die Neuseeländer sind höchst blinkfreudig und blinken nicht nur wenn sie den Kreisverkehr verlassen, sondern auch wenn sie drin bleiben, wirklich!

Baustellen

Wie in jedem Land gibt es auch hier Baustellen. Allerdings gibt es keine Ampeln, sondern einfach Bauarbeiter, die je nach Verkehr ein Schild auf „Go“ oder „Stop“ drehen. Und wie machen die das ohne gelbe Markierungen? Mit leuchtend orangenen Pylonen, damit kann man auch prima mal den ein oder anderen Kilometer abstecken.

Geschwindigkeitsbegrenzung

In Neuseeland fährst du entweder 50 km/h oder 100 km/h. Viel dazwischen gibt es nicht. 50 km/h eben in der Stadt und 100 km/h oder auch mal 80 auf dem Highway und Hauptstraßen. Dass man auf dem Highway „nur“ 100 fahren darf, könnte auch daran liegen, dass man rechts und links überholen darf. Ansonsten hat man viel Zeit um auch mal rechts und links der Straße zu schauen und sich auf die vielen Kurzen zu konzentrieren.
Wenn du ein langsames Auto fährst oder dich unsicher fühlst gibt es auf den State Highways die „Passing Lanes“ oder „Slow vehicle bays“. Meistens sind die Straßen einspurig, deshalb kommen alle paar Kilometer längere zweispurige Abschnitte, bei denen man sich als LKW, Van oder langsames Auto links halten muss, um den anderen das Überholen zu erleichtern. Die „Slow vehicle bays“ sind kürzere Ausbuchtungen, bei denen man andere Autos vorbeilassen kann. Generell sind die Neuseeländer sehr umsichtig und fahren links ran, um dich vorbeizulassen und das sollte man selbst dann natürlich auch tun, wenn man auf einer längeren Strecke langsamer fährt.

Kurven & Höhen

Wer nur wenige Kilometer fährt wird es bereits merken: Es geht nicht nur praktisch ständig hoch und runter, sondern das auch noch extrem kurvig. Das ist anfangs recht gewöhnungsbedürftig, die schwarzen Pfeile auf den langen gelben Schildern warnen aber rechtzeitig vor der nächsten Kurve. Die Kurven führen vor allem dazu, dass für uns kurze Strecken auch mal länger dauern, sehr viel länger!

Überfahrene Tiere

Schon bei einer halbstündigen Fahrt begegnen mir 5-10 überfahrene Tiere, vor allem Vögel auf den Straßen in Neuseeland. In den Abendstunden muss man vermehrt auf Tiere am Straßenrand achten, Vögel landen auch mal gerne unerwartet auf der Fahrbahn vor dir.

Schotterpisten

Oh ja die gibt es hier ohne Ende. Gerne auch mal zwischen zwei asphaltierten Strecken. Wer hier zum Strand will oder an einen abgelegeneren Campingplatz, der muss sich auf Schotterstraßen einstellen. Aber selbst mit dem großen Van war das bis jetzt alles halb so schlimm und wenn am langsam fährt super machbar.

Julia Unkrig

Julia Unkrig

Hi, ich bin Julia Unkrig, 30 Jahre alt und habe mich Ende 2016 entschieden, meinen sicheren Job an den Nagel zu hängen und mich selbstständig zu machen. Seitdem hat sich mein Leben und meine Einstellung dazu um 180° gedreht! Als Designerin kann ich meinen Job von überall auf der Welt ausführen und darüber bin ich unendlich dankbar. Im Januar 2017 habe ich meine Reise mit Neuseeland und Australien begonnen und reise nun im eigenen Van durch Europa!

2 comments

  1. Dachte das ist eine größere Umstellung von Deutschland nach Neuseeland. Sind die Kiwis denn entspannte Autofahrer?

    1. Du meinst bestimmt die Umstellung von Rechts- auf Linksverkehr, mir hat das bis jetzt aber wirklich nichts ausgemacht. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich zurück in Deutschland mal falsch herum durch den Kreisel fahre 😉 Ja die sind echt entspannt, ich habe noch niemanden hupen hören!

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