Cape Reinga Neuseeland | © Boardshortslife

Cape Reinga – wo sich der Pazifische Ozean und die Tasmansee treffen

Der kurvige State Highway 1 führt mich bis an den nördlichsten Teil Neuseelands. Dorthin wo sich der Pazifische Ozean im Osten und die Tasmansee im Westen treffen und wo ein kleiner Leuchtturm nachts die Dunkelheit erleuchtet. Cape Reinga oder Te Rerenga Wairua (Māori), einer der spirituell bedeutendsten Orte in Neuseeland für die Māori.

Ich fahre auf einen Parkplatz mit Toilettenhäuschen, auf dem sich schon das ein oder andere Auto befindet. Durch ein Tor, das mit Māori Schnitzereien verziert ist, gehe ich auf einen geteerten Weg zu. Durch einen Bewegungsmelder gesteuert, ertönen Māori Klänge zur Begrüßung. Nach dem Tod eines Māori reist sein Geist die Küste hinauf bis hierer und steigt hinab in die Unterwelt (Reinga) bis in das mythische Land seiner Vorfahren Hawaiki.

Nach der erste Kurve schon blicke ich hinab auf das Meer und den Leuchtturm von Cape Reinga. Von dem geteerten Weg führen Trampelfade zunächst einen Hügel hinauf, bevor man auf dem nördlichsten Fleck Land Neuseelands steht.

Cape Reinga Neuseeland | © Boardshortslife

Wo die Fische Achterbahn fahren

Hier oben auf dem Hügel sehe ich schäumende Wellen, dort wo im Meer sonst gar nichts zu sehen ist. Und ich verstehe, dass sich an eben dieser Linie die beiden Meere treffen. Ich bin beeindruckt von den aufeinander treffenden Wassermassen und der scheinbar unendlichen Weite.
„Für die Fische muss das eine ganz schöne Achterbahnfahrt sein“, sagt der Mann hinter mir. Ich stimme ihm leise zu. Und für mich erst, ergänze ich im Kopf.

Die Sonne geht schon langsam unter, als ich mich auf den Pfad zum Leuchtturm begebe. Neben diesem steht ein Wegweiser zu allen möglichen Orten auf der Welt. Und dann geht der Leuchtturm an. Solarbetrieben, na klar. In der dunkler werdenden Nacht tummeln sich hier viele Touristen. Um zu sehen wie die Sonne das Meer küsst und die Möwen in Scharen um den kleinen Leuchtturm fliegen.

Als ich wieder auf dem Parkplatz stehe, wandert der Lichtstrahl über das Meer. Dort wo die Tasmansee auf den Pazifik trifft, die Fische Achterbahn fahren und die Seelen der Māori ihre letzte Reise antreten.

Julia Unkrig

Julia Unkrig

Hi, ich bin Julia Unkrig, 30 Jahre alt und habe mich Ende 2016 entschieden, meinen sicheren Job an den Nagel zu hängen und mich selbstständig zu machen. Seitdem hat sich mein Leben und meine Einstellung dazu um 180° gedreht! Als Designerin kann ich meinen Job von überall auf der Welt ausführen und darüber bin ich unendlich dankbar. Im Januar 2017 habe ich meine Reise mit Neuseeland und Australien begonnen und reise nun im eigenen Van durch Europa!

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