Kauri Bäume in Neuseeland | © Boardshortslife

Kauri Bäume im Waipoua Forest

Die Kauri Bäume sind unter den weltweit mächtigsten Bäumen, die bis zu 50 Meter hoch werden und über 2.000 Jahr leben. In ihrem Leben erreichen sie einen Stammdurchmesser zwischen einem und vier Metern. Für die Maori sind die Bäume fest in der Mythologie verankert, denn der Vorfahre der Kauri Bäume schenkte der Erde einst das Licht und somit das gesamte Leben. Daher werden die Bäume auch als Lebensbäume bezeichnet.

Hier in Neuseeland kann man sich die heiligen Bäume in vielen Regionen ansehen und jedes Mal wenn man einen der Giganten sieht, kann man darüber nur staunen. Ich habe die ersten Kauri Bäume im Waipoua Forest gesehen, ganz isoliert von der Zivilisation. An den riesigen Bäumen legte ich den Kopf in den Nacken und sah in die dichten Baumkronen. Mal ganz weit ab von Strand und Meer und ganz nah an der Natur.

Kauri Tree Loop Walk

Ich trete durch ein kleines Holztor, neben mir ein riesiger schwarzer Kanister mit einer kleinen Wasserpistole am Ende eines Schlauchs.
Ich bürste meine Schuhsohlen und spritze die 2%ige Lösung darüber. Noch ist mir nicht ganz klar wozu das gut sein soll.

Dann mache ich den ersten Schritt auf die Holzplanken und einige Meter später hat mich der Wald verschluckt. Nur noch die Geräusche der Insekten sind zu hören. Ich halte inne und drücke ehrfürchtig auf den Knopf an der Metallsäule vor mir.

Meeresrauschen ertönt und eine Männerstimme spricht. Ich erfahre, dass da vor mir ein umgestürzter Kauri Baum liegt und erkenne das sich auftürmende Netz aus Erde und Spinnweben erst jetzt als Wurzel eines Baums.

Die Stimme erzählt, die dieser Baum einst von einer Flut umgeworfen wurde. Jetzt wird er sich über Jahrhunderte zersetzen und als Nährboden für neue Pflanzen dienen. Ich erfahre, dass die Lebensbäume nur sehr dünne Wurzeln haben, die nah an der Erdoberfläche liegen Hierüber gelangt der riesige Baum an seine Nährstoffe. Nur wenige dicke Wurzeln verankern ihn im Boden. Erstaunlich dass einer der hier größten Bäume die scheinbar kleinsten Wurzeln hat.

Und dann erzählt die Stimme, dass eben diese Wurzeln extrem anfällig für Krankheiten sind und schon ein Tritt neben den riesigen Stamm verletzt den Baum. Krankheiten werden hier über den Boden übertragen, bei jedem Einritt und Verlassen eines Waldes heißt es daher Schuhe säubern.

Kurvige Holzplanken führen durch den dicht mit Farn bewachsenen Wald. Zwischendrin, karg besetzt, stehen die Giganten, dessen Baumkrone sich vom Boden nur erahnen lässt. Ich genieße die Stille und wandere über den Weg.

Solange eben bis sich hinter der letzten Kurve die lila farbige Wasserpistole erahnen lässt. So schließt sich dann der Kreis und ich stehe wieder auf dem Campingplatz auf dem sich die Welt hinter dem Holztor so gar nicht erahnen lässt.

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Julia Unkrig

Julia Unkrig

Hi, ich bin Julia Unkrig, 30 Jahre alt und habe mich Ende 2016 entschieden, meinen sicheren Job an den Nagel zu hängen und mich selbstständig zu machen. Seitdem hat sich mein Leben und meine Einstellung dazu um 180° gedreht! Als Designerin kann ich meinen Job von überall auf der Welt ausführen und darüber bin ich unendlich dankbar. Im Januar 2017 habe ich meine Reise mit Neuseeland und Australien begonnen und reise nun im eigenen Van durch Europa!

1 comment

  1. Hi Julia,
    irgendwie ist es für uns Stadtmenschen schwer vorstellbar, dass Bäume 2000 Jahre stehen. Viel zu oft greift heute der Mensch ein und fällt, teils sinnlos, große Bäume. Umso schöner, dass diese beeindruckenden Bäume in Neuseeland immer noch stehen.
    LG Melli

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